Ich glaube, dass es kaum einen Übersetzer oder eine Übersetzerin gibt, der oder die nicht irgendeine Übersetzungspanne mit sich herum trägt, die ihr oder ihm immer noch gedanklich nachläuft. Dr. Antal Festetics, ein berühmter Wildbiologe, wird hier mit einem wunderbaren Beispiel zitiert:
„Die köstlichste Übersetzerpanne ist seinerzeit in Bonn beim Gorbatschow-Besuch passiert. Helmut Kohl sagte: „Morgen ist hier Feiertag, nämlich Christi Himmelfahrt“. Was der russische Dolmetscher so übersetzte: „Morgen arbeiten die Deutschen nicht, denn sie feiern den Tag der Luftwaffe.“
Ich könnte mir vorstellen, dass der russische Dolmetscher noch lange an diesem Fauxpas zu knabbern hatte. Ich selbst habe mir als blutjunge Anfängerin ebenfalls einmal einen echten Lapsus geleistet, als ich ein Magazin der Stadt Siegen übersetzte. Davon träume ich noch heute manchmal. Und das sind keine angenehmen Träume. ;-)
Sicher – Fehler passieren und sind menschlich. Aber dennoch habe ich etwas daraus gelernt: Übersetze nur, wovon du auch etwas verstehst. Gute Texte und komplexe Inhalte brauchen versierte Fachübersetzer, die etwas verstehen, von dem, was sie da übersetzen sollen.